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Montag, 4. April 2016

Geisterbahn – S-Bahnhof Dreilinden

Nach dem Mauerbau wurde die Berliner S-Bahnlinie Wannsee-Stahnsdorf, die mit dem Zwischenhalt Dreilinden von West-Berlin zum auf DDR-Gebiet liegenden Waldfriedhof Stahnsdorf führte, eingestellt und im Laufe der Zeit größtenteils abgebaut. Die Bahn verfügte über einen Sonderwagen für den Transport der Särge zum Friedhof und wurde deshalb im Volksmund die „Leichenbahn“ genannt.
Nach der Wende hatte man Dringenderes zu tun als diese Linie wiederzueröffnen, und inzwischen dürfte es auch kaum mehr zu verwirklichen sein: Das Trajekt führt zwar durch eine der verlassensten Gegenden von Berlin, dort wohnen allerdings einige sehr Reiche, die der S-Bahnlärm wohl stören würde.

Das Bahnhofsgebäude Dreilinden wurde abgetragen, der Bahnsteig existiert noch, die Schienen wurden entfernt:

Auf dem Bahnsteig von Dreilinden (Foto: piedschi)


Blick auf den Bahnsteig von der Böschung aus (Foto: piedschi)



Ein Schienenrest liegt noch bei der ehemaligen Unterführung des damaligen Autobahnabschnitts, der zum Grenzkontrollpunkt Dreilinden führte. Der Kontrollpunkt und der Autobahnabschnitt wurden 1972 stillgelegt und durch den Grenzübergang Drewitz ersetzt. Die Natur hat sich das gesamte Gebiet zurückerobert und lädt zu exotischen Spaziergängen ein (man beachte die noch funktionsfähige Fußgängerbrücke).

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