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Donnerstag, 28. November 2013

Ein Höhepunkt des Sozialistischen Sakralsurrealismus

Aus der Bronze des Reiterstandbilds Kaiser Wilhelms I., das vor dem Berliner Stadtschloss gestanden hatte und 1950 abgerissen worden war, wurden noch kurz vor dem Ende der DDR die zwei großen Reliefs gefertigt, die links und rechts an der Frontseite des Neuen Marstalls angebracht sind. Sie zeigen anlässlich des siebzigsten Jahrestages (1988) der Ausrufung der Republik durch Karl Liebknecht zwei sozialistische Apotheosen.




Der Bildhauer Gerhard Rommel erschuf die Szenen im Stil des Sozialistischen Sakralsurrealismus. Auf dem linken Relief erscheint in der linksoberen Ecke ein überdimensionales Haupt von Karl Marx, das wie der liebe Gott mit Rauschebart auf seine Geschöpfe, Proletarier mit Gewehren, herabblickt. Auf dem rechten Relief ist es Karl Liebknecht, der im oberen Reliefbogen entschwebt wie Jesus bei der Himmelfahrt und dabei die sozialistische Republik ausruft.


Anders als im Fall des Palastes der Republik – Auge um Auge, Zahn um Zahn! - ließen die neuen Machthaber in diesem Fall historische Pietät walten und haben die Reliefs an ihrem Ort belassen.

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